NaNoWriMo-Tagebuch

Endlich NaNo!

 

Seit ich Ende September die Idee zu „Das Lied des Jägers“ hatte (damals lautete der Arbeitstitel noch „Der etwas andere Danu-Roman“) habe ich dem 01.11. entgegengefiebert. Ist zwar schon mein fünfter NaNo, aber ich bin jedes Mal wieder sehr aufgeregt.

Der Plan: Um 0:00 gleich durchstarten. Die Realität: Ein langer Arbeitstag und Jetlag wegen der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit ließen mich schon vor 0:00 Uhr halbtot ins Bett fallen. Vorher packte mich aber noch Panik. Ich war mir plötzlich sicher, kein Wort schreiben zu können. Überhaupt nie mehr.

Am nächsten Morgen nach einer Joggingrunde bei sonnigem Wetter und einem gemütlichen Frühstück konnte ich dann doch loslegen. Und es lief!

 

Premiere für mich: Ich schreibe einen Teil aus der Ich-Perspektive Präsens. Mag ich eigentlich nicht, aber ich wollte es sowieso mal ausprobieren, und wann, wenn nicht im NaNo? Es fühlte sich von Anfang an passend und richtig an, also bisher eine gute Entscheidung.

 

Back to the roots: Das heißt in diesem Fall "back to Cherry Blue Switch". Seit meinen beiden Knieoperationen letztes Jahr, nach denen ich ein Vierteljahr nicht am Schreibtisch sitzen konnte, habe ich mir angewöhnt, auf meinem kleinen roten Netbook zu schreiben. Für diesen NaNo habe ich mir vorgenommen, wieder mehr meine gute alte mechanische Tastatur am PC am Schreibtisch zu nutzen. Ich bilde mir ein (und vermutlich stimmt das), dass ich damit schneller schreiben kann. Und der große Bildschirm ist besser für die Augen. Das heißt aber jetzt nicht, dass ich nicht auch mal für ein paar Stunden gemütlich mit dem Netbook auf dem Sofa lümmeln werde. :-)

 

Tja, was soll ich sagen, ich liebe meinen Roman. Ich kann es schon kaum erwarten, weiterzuschreiben. Das NaNo-Gefühl ist da und es war wirklich ein sehr guter Start für mich.  

 

Außerdem bin ich wieder begeistert von der Tatsache, dass so viele andere Autorinnen und Autoren ebenfalls einen neuen Roman angefangen haben. Ich muss wirklich aufpassen, dass ich nicht zu viel Zeit damit verbringe, mich an den Fortschritten anderer Geschichten zu erfreuen. Jedenfalls ist es schön, mit meinen Sorgen und auch mit meiner Schreibfreude nicht allein zu sein, sondern sie im November mit ganz besonders vielen Schreibverrückten teilen zu können.

 

Mein NaNo-Tipp: Nicht vergessen, es ist die Rohfassung. Überarbeitet wird nach dem NaNo, aber dafür muss was zum Überarbeiten da sein. Also: Schreiben, was das Zeug hält.

 

Soundtrack: Snow Patrol

Wordcount: 5818

 

Schnipsel:

Der erste Auftritt von Cyan. Und mein armer Held Noah ahnt nicht, dass Cyan hier schamlos seine Sidhe-Gabe einsetzt ...

 

An den Seiten der Bühne flammen weitere Scheinwerfer auf. Und dann ist er da. Cyan.
Er springt sofort ans Mikro vorne am Bühnenrand, reißt es schwungvoll aus der Halterung und fängt an zu singen. Ich sehe nur noch ihn. Es ist, als wäre ich mit ihm allein in dem Saal, als gäbe es nur ihn und mich. Das Foto wird ihm nicht annähernd gerecht. Kein Foto der Welt kann einfangen, was ihn ausmacht. Seine Ausstrahlung lässt alles um mich herum in Bedeutungslosigkeit verschwimmen. Ich habe keine Ahnung, woran es liegt. Ja, seine Augen sind unglaublich leuchtend blau, sein Gesicht überirdisch schön, sein Haar schimmert seidig und unter der Lederjacke und den verboten engen schwarzen Jeans zeichnet sich deutlich eine Wahnsinnsfigur ab. Aber das sind nur Details. Alles zusammengenommen ist Cyan, doch da ist noch mehr. Ihn umgibt tatsächlich eine Aura, aber sie ist nicht düster. Sie bringt mich dazu, ihn mehr zu wollen als ich je etwas begehrt habe. Sie raubt mir den Atem und lässt mich vergessen, dass ich in einem viel zu vollen, viel zu stickigen Pub bin. In diesem Moment ist er alles für mich und lässt mich gleichzeitig glauben, dass ich alles für ihn sein kann.